Jodel
Knight
Im Krieg der Sternchen am
Schlagerhimmel geht es immer nur um das eine: strahlender
Held singt sich tapfer durch die Reihen des bösen Tenors
Lord Helmchen und schrillt dessen düstere Schergen
reihenweise von der Bühne. Die Fortsetzung von Dark
Voices brilliert allerdings mit erstklassiger Grafik und
setzt die Meßlatte ein ganzes Stück höher. So werden
die Gegner komplett aus Polygonen generiert, was in der
höchsten Auflösung schon eines schnellen PCs und einer
3D-Karte bedarf. Hat man diese Hürde genommen, ist der
Weg frei für die Karriere als angehender Jodel-Ritter.
Wie es sich gehört, fängt der Spieler ganz unten an und
baut nach und nach sein zartes Stimmchen aus. Mit
zunehmender Erfahrung wird dieses immer gewaltiger, bis
man sich für den Weg der Hellen oder der Dunklen Stimme
entscheiden muß. Besonders effektiv: das Hohe Würge-C,
mit dem man weit entfernte Bänkelsänger schlagartig
verstummen läßt. Erstmals darf auch der berühmte
Lasertaktstock als Waffe verwendet werden, den man bei
Bedarf auch als Taschenlampe gut nutzen kann. Bis die
höchsten Weihen der Jodelei errungen sind, geht viel
Zeit ins Land, in der das Publikum aber nie vor
Langeweile einschläft.
Unser Tip: bewaffnet mit Hohem Würge-C und
Lasertaktstock macht es uns so richtig Spaß,
drittklassige Tenöre in den Orkus zu blasen. Damit sind
uns die Jodel-Ritter eine Kaufempfehlung in D-moll wert!
(jo)
![](images/pixel.gif) Widow
Warrior
Japan, Mitte des 20.
Jahrhunderts: Heiratsschwindlerin Go Zilla treibt ihr
düsteres Unwesen mit reichen Männern, die sie um Geld
und Leben bringt. Fürs Grobe ist Super-Ninja Lo Päng
zuständig, der die Gatten nach vollzogener Ehe gekonnt
ins Jenseits verfrachtet. Alles geht gut, bis die werte
Dame beschließt, ihrem treuen Diener erst an die Wäsche
und dann an den Spar-Tabi zu gehen. Doch ein echter Ninja
kennt keine Furcht und beschließt, seinerseits die
Jagdsaison auf diese Schwarze Witwe zu eröffnen. Hier
kommt der Spieler zum Einsatz: als unerschrockener Widow
Warrior kämpft man sich durch die diversen Grundstücke
und Landhäuschen der Madame Zilla, immer auf der Hut vor
ihren durchtriebenen Helfern. Neben dem traditionellen
Samurai-Schwert darf Lo Päng auch mit Wurfstäbchen,
Maschinenreisgewehr und Glückskekswerfer hantieren, was
angesichts der Gegnerfülle auch bitter nötig ist. Das
japanische Ambiente und die lockeren Sprüche runden das
asiatische Menü gelungen ab und bieten Spaß für viele
Stunden vor allem, wenn man sich vorher mit ein
paar Schälchen Samurai-Sake gestärkt hat.
Unser Tip: I am the Widow Warrior, ho! So lautet
unser Standardspruch, wenn wir in bester Ninja-Manier
unsere Glückskekse explodieren
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lassen.
Dazu paßt auch die stilechte Pling-Plong- Musik, die aus
den Sony-Boxen dröhnt. Banzai!! (jo) Bloop
Ach du je die Zombies
sind los! Mit dem sinnigen Geräusch, das der Titel
impliziert, wühlen sich ganze Heerscharen aus dem
Erdboden und warten in diesem 3D-Shooter darauf, vom
Spieler eliminiert zu werden. Das alles spielt sich in
leicht tristem SVGA ab. Die vier Episoden umfassen
düstere Schlösser, düstere Winterlandschaften und
düstere Hafengegenden. Da bringt man mit der neuen flare
gun gerne ein bißchen leuchtendes Gelb ins Spiel oder
wirft zur Abwechslung ein paar knallrote Dynamitstangen.
Originell der Fußballmodus, in dem mit abgesäbelten
Zombieköpfen nach Herzenslust gekickt werden darf
-ein Muß für jedes Netzspiel! Neben den
unfreiwilligen Ballieferanten machen dem Spieler auch
Mönche, Gargoyles und Riesenspinnen das Leben schwer,
die z.T. in wahren Horden auftreten. Schon ab der Stufe
"leicht angebraten" ist der Schwierigkeitsgrad
nicht von Pappe, weswegen Anfänger vielleicht besser auf
echte Fußbälle zurückgreifen.
Unser Tip: eine solide Ballerei im wahrsten
Sinn des Wortes. Ein paar Farben mehr hätten der Grafik
jedoch gutgetan. Nur für Fortgeschrittene. (jo)
![](images/pixel.gif)
Chäsli The Rift
Wenn sich russische
Programmierer an der Qua(r)ke-Engine vergreifen, kommt
ein unreifer 3D-Käse heraus. Zwar läuft das Spektakel
sahneflüssig ab, doch die düstere Kühlhausgrafik in
den viel zu kleinen Levels kommt nicht richtig an das
große Vorbild heran. Der Rest ist Molke: als Geheimagent
des Bauernverbandes suchen wir in einem verdächtigen
Milchbetrieb nach illegalen Butterbergen und kämpfen uns
etappenweise durch diverse Fabrikanlagen. Natürlich
werden wir dabei von widerspenstigen Alm-Öhis und
verseuchten Joghurtkulturen drangsaliert, die wir mit
Mozzarellaschleuder und Harzer-Minen stilecht
eliminieren. Die Feinde haben zuweilen eine recht harte
Rinde und melken uns kräftig, weswegen wir beizeiten
herumliegende Chäsli-Ecken aufsammeln müssen.
Erschwerend kommt hinzu, daß Schlüssel und Schalter
z.T. erst nach endloser Sucherei gefunden werden
was dazu führt, daß wir oft mutterseelenallein durch
die Milchprodukte irren und uns denken: was für'n Chäs!
Unser Tip: wir riechen es schon von weitem: das
Chäsli stinkt zum Himmel! Dabei geht es eigentlich recht
vielversprechend los, doch die mageren 16 Level sind auch
noch so winzig, daß es schon an Frechheit grenzt. Somit
reicht es nur für ein Butterbrot zwischendurch, denn die
wirklich großen Quakesahnetorten gibt's bei der
Konkurrenz zum gleichen Geld. (jo)
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