International
Rally Champignon
Der heißersehnte Nachfolger
von Rally Racing 97 präsentiert sich grafisch opulent,
aber mit Macken: wie im Namen angedeutet, ist das Ganze
etwas sehr erdverbunden. Die Idee, statt dröger
Autorennen eine motorisierte Pilzsuche zu veranstalten,
entbehrt nicht einer gewissen Originalität. Andererseits
dürfte es nicht jedermanns Geschmack sein, einen knappen
halben Meter über dem Erdboden holperige Pisten
abzuzuckeln und Champignons einzusammeln. Um den Anschein
zu wahren, darf der Spieler sich am Anfang eines von 9
Autos auswählen. Dieses sollte er sich gut ansehen, denn
im eigentlichen Spiel kommt es natürlich nicht mehr vor.
So begeben wir uns also- bewaffnet mit Drehzahlmesser und
Sammelkörbchen - zu Fuß auf die Piste und (g)rasen
diese auf der Suche nach den begehrten Erdfrüchten ab.
Auch wenn uns weder Cockpit noch Fahrgestell die freie
Sicht auf den Straßenbelag nehmen, erfordert die
Meisterung der Strecken schon einige Übung. Für jeden
überrannten Pilz gibt es Bonuspunkte, die sich in der
Zeitwertung positiv auswirken. Unsere Champignons wachsen
in diversen neuen Locations rund um den Erdball. Wer
möchte, bastelt sich mit dem beigefügten Editor
jederzeit neue Pilzgerichte dazu.
Unser Tip: Pilzsuche einmal anders: was sich
zunächst ganz witzig anhört, wirkt nach kurzer Zeit wie
Quake ohne Waffen im Dauerlaufmodus- nur viel
langweiliger. Spätestens beim 5. Schlagloch wünschen
wir uns ein Cockpit zurück und streichen für die
nächsten Wochen Champignons vom Speisezettel. (jo)
![](images/pixel.gif) Hinkubation
Söldner haben's schwer,
besonders, wenn ihnen - wie hier - dauernd auf die Zehen
getreten wird. In diesem düsteren Zukunftsspektakel
schicken Sie Ihre Truppe zur Säuberungsmission in
alienverseuchtes Terrain. Die Missionen sind einfach: mit
möglichst wenig Verlusten zum Checkpoint finden und
unterwegs alles niedermachen, was sich in den Weg stellt.
Weniger einfach die Umsetzung des Auftrages, denn die
erdalfroschgrünen Außerirdischen haben so manchen Trick
auf Lager. So lassen sie sich bevorzugt aus ihren
Gleitern direkt auf Ihre armen Plattfüße fallen, was
der Wendigkeit nicht sehr förderlich ist. Neben
geschicktem Vorgehen ist auch ein Quantum Glück
erforderlich, da Bewaffnung und Schuhwerk der Truppe
meist in wirklich wichtigen Augenblicken den Geist
aufgeben. Das Umherhinken Ihrer Mannen bestaunen Sie aus
mehreren Blickwinkeln, die keinen Wunsch offenlassen.
Auch sonst gibt es an der grafischen Umsetzung nichts zu
meckern, vorausgesetzt, der 3Dfx-Chipsatz tickt auf Ihrer
Grafikkarte.
Unser Tip: selbst alte Veteranen haben an
Hinkubation einiges zu knabbern. Die Atmosphäre ist
stimmig, und die
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nahezu
unbeschränkten Zoommöglichkeiten bieten höchsten
Komfort. Nervig nur, daß die Söldner nicht mit
Nagelstiefeln ausgestattet werden können - so endet
mancher Einsatz vorschnell in unfreiwilligem
Hühneraugen-Cha Cha. (jo) MIP
- Men in Pink
Die beiden knallrosa
gekleideten Techno-Huschen Mr. Oops und Mr. Huch sorgten
unlängst im Kino für klingelnde Kassen - da war eine
Umsetzung als PC-Spiel unvermeidlich. Und die ist
wortwörtlich gelungen: statt Tiefgang und
anspruchsvoller Puzzlekost gibt es jede Menge
Videosequenzen zu bestaunen. Dazwischen darf der Spieler
auch mal in das rosafarbene Rüschenjackett von Mr. Huch
schlüpfen, um freche Aliens zu entsorgen. Das
Waffenarsenal kann sich sehen lassen: neben der
obligatorischen Wattebäuschchenschleuder steht eine
aufgedonnerte Tuck-Rifle zur Verfügung, die ganze Räume
mit einem Schuß säubern kann. Leider nähern sich die
Feinde nur allzu gerne von hinten und besorgen es unserem
Helden kräftig. Dank der ungenauen Steuerung ist schon
viel Glück vonnöten, um solche Attacken mit halbwegs
heiler Hose zu überstehen. Grafisch ist das Ganze
opulent aufgemacht und strahlt in 16 Mio Bonbonfarben,
die manchen Monitor an den Rand der Implosion bringen
dürften.
Unser Tip: die Sonnenbrille unseres Helden hat
durchaus ihren Sinn bei dieser pinken Farbenpracht.
Weniger prächtig das langweilige Gameplay und die
unmögliche Steuerung, die uns vor Wut in die Maus
beißen läßt. (jo)
![](images/pixel.gif)
The Curse of Donkey Island
Toothbrush Threepodd is back
again: in nagelneuem Niedlichgewand macht sich der
altbekannte Möchtegernpirat erneut auf, um Rätsel zu
lösen, Heulaine zu verführen und Oberbösewicht Le Fuck
endgültig zu besiegen. Die Rätseldichte und -tiefe im
zuckersüßen 3. Teil der Donkey-Island-Saga garantiert
für langen Spielspaß und viele vergnügliche Stunden
vor dem Monitor. Endlich braucht sich auch niemand mehr
zu fürchten, denn sämtliche Charaktere wurden einem
kindgerechten Facelifting im Comicstil unterworfen. Alte
Bekannte wie Gebrauchtschiffhändler Stanilo und
Kartograph Woopy machen uns wiederum das Leben schwer,
wenn wir Stück für Stück die verschiedenen Inseln
abklappern. Die verruchte und so liebgewonnene
Piratenatmosphäre der ersten beiden Teile will aber in
all der Niedlichkeit nicht richtig aufkommen.
Unser Tip: Donkey Island zuckersüß: selbst die
Allerkleinsten lachen noch vergnügt, wenn sich Le Fuck
bemüht, böse und gefährlich auszusehen. Wie süß! Und
wie vergeblich! Soviel Süßes ist bestimmt nicht gut
für die Zähne-doch wozu hat man einen Toothbrush dabei.
(jo)
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