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The Doomer
Sonderausgabe 03/Neue Computerspiele
Verlagshaus Jones


SpeckWarrior
Noch immer kein Ende in Sicht bei Activisions BattleSpeck-Saga. Auch im 125. Teil stapfen wir an Bord der gut gepolsterten Roboter durch polygone Schlaraffenland-Szenarien und verspeisen feindliche Clans zum Frühstück. Beim Aufrüsten der 3-Meter-Kolosse ist wie immer ein gutes Händchen gefragt. So schützt die neue Superwanstpanzerung zwar vor Slim-Line- Granaten, treibt jedoch den Kalorienverbrauch enorm in die Höhe und sollte daher nur bei ausreichend großem Cholesterintank eingebaut werden. Auf unebenem Terrain bewährt sich die Speckrollvorrichtung, die das mühelose Gleiten über Hügel, Gräben und Sahnehäufchen ermöglicht. Die vom Feind gelegten Kalorienbomben und Tellerminen sollte man jedoch tunlichst umgehen, da ein unbedachter Kontakt empfindliche Löcher in die pralle Außenhaut reißen kann. Richtig schön wird SpeckWarrior erst im Netz, wenn bis zu 8 Gegenspieler als fette Beute herhalten müssen. Die martialischen Tortenschlachten können sich durchaus über eine ganze Nacht hinziehen – halten Sie also genügend Pizza und Cola bereit!
Unser Tip: für Fans der Schwabbelkolosse ist das neue Szenario natürlich Pflicht. Alle anderen sehen sich im Kino "Die Kampfwurst" an und lehnen sich gemütlich im Sessel zurück. (jo)

Rice of the Triad – Light Food
El Oscuro ist von den Toten auferstanden und hat im Land des Lächelns eine dämonische Fast-Food-Kette gegründet. Ganz Asien leidet unter Bauchgrimmen und Völlegefühl, die Wirtschaft droht zusammenzubrechen – Zeit für Sie, die Stäbchen zu ergreifen und dem alten Obermotz endgültig zu zeigen, wo Barthel den Sake holt! Ihre Mission führt Sie schnurstracks in Oscuros Schnellrestaurant, das Sie vom Keller bis zum Stehimbiß durchforsten. Ninja-Asseln, Karate-Kakerlaken und dämonische Kochlehrlinge machen Ihnen dabei in den weitverzweigten Gewölben das Leben schwer. Dafür dürfen Sie unterwegs solide Waffen wie das 'Metzgermesser des Lao Tse' oder die 'Rakete der 8 Köstlichkeiten' aufsammeln, mit denen sich gut aufräumen läßt. Die verbesserte Engine läßt nun auch explodierende Hackfleischbällchen und verschüttete Suppe aussehen wie im richtigen Leben, so daß mit einer sofortigen Indizierung durch den Küchenchef zu rechnen ist.
Unser Tip: Küchen-Kung Fu einmal anders – wer eine solide Ballerei mag und gern japanisch ißt, sollte schnell zugreifen. Erstaunlich, was man mit einem 'Schneebesen der Verwüstung' alles anrichten kann! (jo)

Bitchaven 3 – Dude Vengeance
Kaum sind die höllischen Horden der ersten beiden Teile vernichtend geschlagen, ruft erneut die Pflicht und schickt den arglosen Spieler auf eine gefährliche Mission ins Freudenhaus des Teufels. In der Rolle des leichtgeschürzten Heroen begeben wir uns tief unter die

Erde in den Bitchaven, wo Puffmutter und Oberhexe Illwhynot satanische Ränke schmiedet. 15 ausgedehnte Level wollen durchwandert und überlebt werden, was angesichts des reichen Gegneraufkommens keine leichte Sache ist. Waldzuhälter und Koboldfreier treten schon zu Anfang in Scharen auf, weshalb der Umgang mit Kondomschleuder und Lederpeitsche gut geübt sein will. Später finden sich effektivere Waffen wie das Liebeskugel-MG und der Flammendildo, mit denen sich auch üble Gesellen wie die Lover-Furie bezwingen lassen. Mit zunehmender Erfahrung steigen unsere Lebenssaftpunkte und führen zu verbesserter Ausdauer und Geschicklichkeit. Das alles präsentiert sich in verführerischem SoftVGA und den bekannten liebevollen Details. So flackern die Nachttischlampen stilecht in rosaroten Tönen, die plüschbezogenen Wände sind ein Ausbund an Kitschigkeit und leicht demolierte Kondomautomaten spucken erst nach freundlichem Zuspruch mit der Schuhsohle dringend benötigte Munition aus. Die ist bei den hartnäckigen Feinden meist viel zu schnell verschossen, so daß oft nur noch mit Handarbeit etwas zu retten ist.
Unser Tip: der Schwierigkeitsgrad ist nicht von Pappe und dürfte bei Anfängern nur Frust auslösen. Fortgeschrittene erfreuen sich jedoch an den schlüpfrigen Gewölben und dem lockeren Spielverlauf. (jo)

Have a S.P.I.C.E. Day
Aus deutschen Landen frisch auf den Tisch kommt hier ein Rennspiel der besonderen Art, das nur unter Win95 läuft. Drei Fahrzeugklassen warten auf den Fahrer: vom einfachen Shrimpala über den Ford Mustard Extreme bis hin zum aufgedonnerten Hellcake mit 3000 PS-Kornmühlenmotor. Bevor wir uns auf die Strecke wagen, kaufen wir in der Reformgarage unser Zubehör. Schaltknüppel mit konserviertem Hartkeks oder Fuchsteebeutel für die Antenne sind völlig nutzlos, dafür aber billig und für den echten Ligafahrer ein Muß. Roggenschrotgewehr, Müsliwerfer und Olivenölspender sind hingegen wichtige Ballaststoffe, mit denen wir uns beim Rennen die unliebsame Konkurrenz vom Leibe halten. Für die Reparatur unterwegs dürfen wir fünfmal die handgewebte Erste-Hilfe-Jutetasche bemühen. Die 12 Strecken sind abwechslungsreich und sorgen mit Loopings, Rampen und Haferschleimbelag dafür, daß die Sache nicht zu einfach wird. Nach jedem Rennen ernten wir entsprechend der Plazierung unsere Umweltgroschen, die sich in weiterem Zubehör wie Haftplätzchen und Vitaminraketen anlegen lassen. Wie es sich für ein richtiges Rennspiel gehört, werden Birkenholz-Joysticks und Lenkräder aus Rübenkunststoff voll unterstützt. Im Netz dürfen bis zu 8 Spieler mitrasen.
Unser Tip: wer glaubte, unter Win95 könne kein Spiel rasant laufen, wird hier eines besseren belehrt. Dank der Vielzahl an Strecken und Waffen macht SPICE Day auch über längere Zeit wirklich Spaß. (jo)

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